Entstehung des American Pitbull Terriers
Die Geschichte des Pitbulls begann im 19. Jahrhundert in England, Irland und Schottland. Dort wurden Bulldoggen und Terrier miteinander gekreuzt, mit dem Ziel, die Eigenschaften beider zu vereinen. Es entstanden athletische Hunde mit der Wildheit der Terrier, der Kraft der Bulldoggen wie auch Freundlichkeit und Sanftheit ihren Haltern gegenüber.
Sie wurden erfolgreich für Ratten-, Hunde- und andere Tierkämpfe eingesetzt. Diese Pitbull-Hunde trieben außerdem Vieh, fingen wilde Rinder ein und waren Familienhunde. Einwanderer brachten sie in die Vereinigten Staaten, wo sie ebenfalls schnell an Beliebtheit gewannen.
1898 wurde der United Kennel Club (UKC) gegründet, der noch diese Hunde noch im gleichen Jahr als Hunderasse mit dem Namen American Pitbull Terrier eintrug.
1909 gründete sich die American Dog Breeder’s Association (ADBA), die den American Pitbull Terrier ebenfalls eintrug. Es folgten Streitigkeiten über den Namen dieser Hunde und der American Kennel Club (AKC) entschied sich 1936 für den Namen Staffordshire Terrier, der später in American Staffordshire Terrier geändert wurde, um Verwechslungen mit dem Englischen Staffordshire Bullterrier zu vermeiden.
Nicht alle Pitbull-Halter legten Wert auf eine Registrierung beim AKC, andere wiederum registrierten ihre Hunde sowohl als APBT als auch als AST. So entstanden zwei Rassen, die sich mit der Zeit immer weiter voneinander entfernten.
Im Gegensatz zum American Staffordshire Terrier ist der American Pitbull Terrier bis heute nicht von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) als Rasse anerkannt. Somit gilt der Pitbull auch in den Mitgliedern, zu denen auch Deutschland (Verband für das Deutsche Hundewesen), Österreich (Österreichischer Kynologenverband) und die Schweiz (Société Cynologique Suisse) gehören, nicht als eigenständige Rasse.
Pitbull – Hund mit Mut und Ausdauer
American Pitbull Terrier wurden und werden im amerikanischem Raum vielseitig eingesetzt. Noch heute sind es vielerorts Farmhunde und obwohl in vielen Staaten Hundekämpfe schon lange verboten sind, werden Pitbulls nach wie vor in Hinterhöfen illegal in den Ring geschickt.
Viele Halter sind zudem mit ihren Hunden im Hochleistungssport aktiv. Dieser Einsatzbereich ist einer der Gründe, weshalb der American Pitbull Terrier nach wie vor ein überwiegend sehr athletischer Hund ist. Es gibt Wettbewerbe in den Coursing, Obedience, Rallye-Obedience, Agility, aber auch in Gewichtsziehen, Weit- und Hochsprung.
Die Leistungen dieser Pitbulls sind enorm und übersteigen die eigentlichen Leistungen von Hunden. Nur mit Hartnäckigkeit und unbegrenztem Durchhaltevermögen – zwei typische Eigenschaften der Pitbulls – ist dies zu schaffen. So können sie zum Teil Wände senkrecht hochlaufen und schwerste Lasten ziehen. Auch im Schutzdienst, im Suchhundebereich und als Therapiehund werden sie eingesetzt. Der Pitbull Terrier ist ein sehr mutiger und lebhafter Hund mit sehr viel Energie, die sein Halter in die richtigen Bahnen lenken muss.
Sogar der Rassestandard des UKC beschreibt den Pitbull als einen Hund mit einem gewissen Maß an Aggression gegenüber anderen Hunden. Eine gute Sozialisation und Erziehung ist deshalb zwingend notwendig.
Das Pitbull-Wesen ist vor allem Menschen gegenüber ein sehr freundliches mit überdurchschnittlicher Toleranz. Das liegt zum einen daran, dass sie immer auch beliebte Familienhunde waren, aber auch an ihrem ursprünglichen Einsatz in Hundekämpfen. Wurden ineinander verbissene Hunde getrennt, so durften sie niemals ihrem Besitzer gegenüber aggressiv werden. War das der Fall, wurden sie als „man biter“ von der Zucht ausgeschlossen und meist getötet.
Trotz und wegen ihrer Beliebtheit gehören sie vor allem in den USA zu den am meisten missbrauchten Hunden. Bei den einen liegen sie an der Kette oder vegetieren in Zwingern, werden gequält, für illegale Kämpfe oder als Zuchtmaschinen missbraucht. Andere werden geliebt, führen aber dennoch kein hundegerechtes Leben, weil man mit ihnen kaum das Haus verlässt. Auch im Hochleitungsbereich gibt es wie überall Menschen, die den Pitbull als Sportgerät benutzen, die ihn bis zur Erschöpfung auf Laufbändern und an Spring Pools trainieren und zum Teil mit Medikamenten puschen.
Weder in Deutschland, noch in Österreich und der Schweiz gibt es offiziell anerkannte Züchter. Stattdessen haben viele Länder Gesetze erlassen, die die Haltung von Pitbulls und verwandten Hunden erschweren oder verbieten. In Deutschland gilt außerdem ein Importverbot, das heißt, diese Hunde dürfen nicht eingeführt werden.
Aussehen von Hunden des Pitbull-Typs
Das Aussehen der Rasse American Pitbull Terrier wurde immer der Leistung untergeordnet. Noch heute ist der Rassestandard sehr weit. So wird ein Gewicht von 13 bis 30 kg erwartet und eine Widerristhöhe von bis zu 54 cm erlaubt. Das führt dazu, dass diese Hunderasse wenig einheitlich ist. Es gibt schlanke, kleine und große, kräftige Pitbull-Hunde. Übertriebene Körpermerkmale sind laut Rassestandard aber nicht erwünscht. Dennoch gibt es Menschen, die in der Zucht eine Übertreibung verfolgen. Doch Hunde, die als „größter Pitbull der Welt“ bekannt werden, breit und unsportlich wirken und übermäßig krumme Beine haben, sind keine American Pitbull Terrier, sondern Mischlinge im Pitbulltyp, die ebenfalls Pitbull genannt werden. Das Fell ist immer kurz und in allen Farben sind bis auf Merle erlaubt.
Eine Abgrenzung zum American Staffordshire Terrier ist allein aus optischer Sicht nicht immer möglich. Bei beiden Rassen gibt es sowohl Arbeits- als auch Showlinien. Eine Unterscheidung der sehr athletischen APBT aus Arbeitslinien und einem AST aus einer Showlinie ist recht einfach. Bei anderen Linien ist es weniger offensichtlich, sodass manches Mal allein die Abstammungspapiere eine verlässliche Auskunft geben können.