Bevor ein Pitbull Welpe einzieht, sollte die Erstausstattung gekauft werden. Egal, ob Leine, Halsband, Brustgeschirr oder anderes – nichts des Equipments darf dem Hund Schmerzen oder Leiden zufügen. Hier geht es nicht um die größten Nieten und das coolste Zubehör, sondern darum, dass der Hund tiergerecht aufwächst und so zu einem sicheren und fröhlichen Begleiter wird. Das Zubehör hat nach dem Verhalten des Halters gegenüber dem Hund darauf den größten Einfluss.
Halsband oder Brustgeschirr
Bei Hunden, die stark an der Leine ziehen, ist ein gut sitzendes Brustgeschirr immer einem Halsband vorzuziehen. Springen Hunde ins Halsband, weil sie irgendwo hinwollen, oder wird an der Leine geruckt, kann es zu Schäden im Bereich der Halswirbelsäule kommen. Bei einem dauerhaften Zug führt es zu Verspannungen und Muskelverhärtungen. Schmerzen und Atemnot durch den Zug des Halsbands verbindet ein Hund nicht mit dem eigenen Ziehen an der Leine, sondern unter Umständen mit äußeren Reizen, wie zum Beispiel einem entgegenkommenden Hund. So werden die Grundsteine späterer Verhaltensprobleme (z.B. Leinenaggression) gelegt.
Da Pitbulls sehr kurzes Fell haben, verursachen viele Brustgeschirre Fellbruch und scheuern vor allem im Bereich des Brustgurtes, der hinter den Vorderbeinen verläuft. Das richtige Geschirr für einen Pitbull sollte deshalb gut gepolstert sein. Normale Führgeschirre eignen sich am besten, denn Norweger- und Sattelgeschirre mit querverlaufendem Bruststeg liegen meist auf den Schulterblättern auf und schränken die Hunde in ihrer Bewegung ein.
Für Hunde, die nicht ziehen oder überwiegend ohne Leine unterwegs sind, kommt auch ein gut sitzendes Halsband in Frage. Dieses darf nicht einschnüren, sollte zwischen sich und Hundehals Platz für eine flache Hand bieten und möglichst breit sein, damit sich der Druck auf eine größere Fläche verteilt.
Leine
Die perfekte Hundeleine ist 3m lang. So hat der Hund genug Freiraum, um auch seitlich des Weges zu schnuppern, ohne gleich unfreiwillig an das Ende der Leine zu geraten und zu ziehen. Im Straßenverkehr lässt sich eine solche Leine leicht etwas kürzer halten. Mit kürzeren Leinen lernen junge Hunde schon bald das Ziehen an der Leine. Längere Leinen lassen sich schwerer handhaben und sind in der Stadt eher unpraktisch.
Schlafplatz
Nicht ohne Grund schlafen viele Pitbulls bei ihrem Halter im Bett, bevorzugt unter der Bettdecke. Sie mögen es warm und weich. Da Welpen anfangs nicht selten noch das eine oder andere kaputt machen, ist zu Beginn ein Kunststoffkorb mit dicker Decke als Schlafplatz am besten geeignet. Sobald der Welpe stubenrein ist und die Phase des Zerstörens hinter sich gelassen hat, sollte es etwas kuscheliger werden. Schaumstoffkörbe mit hohem Rand und mit flauschigem Bezug sind besonders beliebt.
Bürsten
Pitbullterrier sind sensibel und das dünne Fell ist nichts für grobe Bürsten und Kämme. Drahtbürsten piksen und tun weh. Welpen werden am besten mit Hilfe von Bürsten mit weichen Borsten an die Fellpflege gewöhnt. Später sind Fellpflegehandschuhe praktisch, um das lose Fell heraus zu rubbeln.
Hundemantel
Ein Hundemantel muss nicht zwingend zur Erstausstattung gehören, denn die meisten Hunde benötigen keinen Hundemantel. Doch gerade kurzhaarige Winterwelpen sind sehr empfindlich. Pitbulls haben keine wärmende Unterwolle und der Bauch von Welpen ist noch nackt. Im Schnee und bei feucht-kalter Witterung kann so schnell eine Blasenentzündung entstehen. Halter wundern sich dann, warum ihr Welpe nicht stubenrein wird, doch in Wirklichkeit ist die erkältete Blase schuld an den Malheurs.
Trinknapf
Eine Wasserschüssel sollte schwer und rutschfest sein. Sicheren Stand bieten Näpfe aus Keramik. Auf unnötige Schnörkel und Verzierungen kann gut verzichtet werden, denn diese erschweren die spätere Reinigung.
Futternapf
Auch der Fressnapf kann aus Keramik sein. Einziger Nachteil ist die Zerbrechlichkeit.
Kunststoffnäpfe zerkratzen schnell und niemand weiß, welche giftigen Stoffe sie unter dem Einfluss von Hundespeichel abgeben.
Schüsseln aus Melamin sind stabil und pflegeleicht. Sie dürfen aber nicht in der Mikrowelle erhitzt werden, z.B. für das Auftauen von Fleisch oder das Anwärmen des Futters, weil sich durch das Erhitzen giftige Stoffe lösen können.
Metallschüsseln sind besonders robust. Damit sie nicht verrutschen und herumscheppern, besitzen sie einen Gummiring. Dieser muss zur Reinigung aber immer entfernt werden, denn unter ihm sammeln sich Futterreste, die einen idealen Nährboden für Keime bieten. Es dauert meist nicht lange und das Gummi wird porös und hält nicht mehr.
Spielzeug
Unter den Pitbulls gibt es besonders viele „Schredder-Könige“, bei denen Hundespielzeug nur kurze Zeit überlebt. Das kann Verletzungen im Maulbereich zur Folge haben oder zum Verschlucken von Kleinteilen führen. Das Spielzeug sollte deshalb besonders stabil sein. Es gibt inzwischen einige Hersteller, die mit „unkaputtbarem Hundespielzeug“ werben. Unter anderem gibt es Spielzeug von Kong, das sehr robust ist. Auch dicke Taue aus Baumwolle sind geeignet, dürfen aber nur unter Aufsicht bespielt werden. Je nachdem, wie stark sie bearbeitet werden, lösen sich mit der Zeit einzelne Fäden, die herunter geschluckt und zu einem Darmverschluss und Ähnliches führen können.
Leckerlies
Grundsätzlich werden zwei Arten von Leckerlies unterschieden. Zum einen gibt es die Knabbersachen für zwischendurch und zur Beschäftigung, wie getrockneter Pansen, Schweineohren u.a.
Für das Belohnen im Alltag haben sich kleine Leckerlies bewährt, die nicht lange gekaut werden müssen. Sie sollten nicht zu viele „Nebenerzeugnisse“ enthalten und nicht allzu bunt sein, was auf den Einsatz von Farbstoffen hinweisen kann. Im Grunde lässt sich hierfür auch ein Wiener Würstchen klein schneiden.
Futter
Bevor ein Welpe einzieht, sollte auch etwas Hundefutter auf Vorrat gekauft werden. Zu Beginn ist es ratsam, das gewohnte Futter, das der Hund beim Vorbesitzer bekommen hat, weiter zu geben. So kann Verdauungsproblemen aufgrund einer abrupten Futterumstellung vorgebeugt werden. Die ersten Tage nach dem Umzug wird noch das gewohnte Futter gefüttert und dann schrittweise auf das neue umgestellt. Was letztendlich gefüttert wird, ob Trockenfutter, Feuchtfutter oder B.A.R.F., obliegt dem Hundehalter und ist natürlich davon abhängig, ob der Hund dieses Futter verträgt.